2012-10-20 18 (2)

Oder wie meine Freundin sagte: Lieber den Vogel im Arm, als die Taube auf dem Dach!

Am 20.10. haben wir uns der Deutschen Bahn anvertraut und uns auf den Weg nach Frankfurt am Main gemacht um die Kinotour von Jürgen Vogel zu seinem neuen Film „Gnade“ zu besuchen.

An dieser Stelle muss ich sagen, dies war meine erste Kinotour und so wusste ich überhaupt nicht was mich erwartete.
Was ich mir vorgestellt habe: roter Teppich mit Dutzenden von Fans die ihren Stars zujubeln, die in Anzug und von der Presse begleitet ihren Weg Richtung Multi-Komplex-Cinestar-Dome einschlagen.
Was es wirklich war: ein Kinöchen in der Fußgängerzone, das sich den Eingang mit einem Shop für Sportlernahrung teilt. Nix roter Teppich, nix Fan-Aufläufe und nix schicker Anzug.
Und nun kann ich sagen: Gott sei Dank!

Um 18.30 Uhr ging der Film los, um 18.15 Uhr war Einlass, wir waren bereits um 17 Uhr da. Vorbestellte Karten an der Kasse abgeholt (das erste Mal, dass ich 10 € für eine Kinokarte bezahlt habe!) und noch etwas vor dem Kino rumgelümmelt. Wir mussten dann auch keine 10 Minuten warten, da kam ein etwas unscheinbar wirkender Herr mit Sonnenbrille, grauem Shirt, Jeans und Fluppe in der Hand um die Ecke und hat sich das Kino von außen mal genauer angesehn.
Ja, es handelte sich tatsächlich um Jürgen Vogel. In Begleitung von Matthias Glasner, dem Regisseur des Films.
So schnell konnte man gar nicht reagieren, da waren die zwei auch schon wieder weg.

Geduldig haben wir dann vor dem Kino gewartet und das Warten sollte letztlich auch belohnt werden. Kurz vor Filmbeginn kamen Vogel und Glasner wieder zurück und diesmal haben wir unseren Mut zusammen genommen und um ein gemeinsames Foto gebeten. Dieses und ein Autogramm haben wir dann auch bekommen.

Beide waren sehr nett. Herr Glasner hat sogar freundlicherweise das gemeinsame Bild mit Jürgen geschossen.
Als dann auch andere wartende Zuschauer die beiden entdeckt haben und sie gut mit Autogramme geben beschäftigt waren, haben wir uns dann unseren Platz im Kino gesichert. Sie haben sich wirklich Zeit genommen, das war echt sympathisch.
Bevor der Film dann los ging, sind sie auch noch mal in den Kinossal gekommen, haben ein paar Worte an das Publikum gerichtet und viel Spaß gewünscht.

Der Film an sich war durchaus interessant. Ich habe jetzt im Internet gelesen, dass er durchaus nicht immer positive Kritik bekommen hat. Ich fand ihn nicht schlecht, auch wenn viele Fragen für mich unbeantwortet blieben.
Kurze Zusammenfassung: Deutsche Familie wandert nach Norwegen aus. Der Sohn findet nicht wirklich Anschluss in der Schule und die Eltern leiden unter der ständigen Dunkelheit, die den Winter über ununterbrochen anherrscht. Schließlich passiert der Mutter ein Unglück, was für eine andere Familie den schlimmsten Verlust bedeutet, den Eltern erleiden können, für die Auswandererfamilie jedoch einen persönlichen Neubeginn mit sich bringt.
Den ganzen Film über hab ich mich gefragt, wie ich wohl in der Situation der Mutter reagiert hätte. Hätte ich genauso gehandelt? Oder hätte ich damit keine Sekunden leben können und sofort alles offen gelegt?
Im Netz finden sich viele Filmkritiken und Inhaltsbeschreibungen, wer also genauer wissen möchte, um was die Handlung sich dreht, kann dies online nachlesen.

Nach dem Film kamen Glasner und Vogel nochmal in den Kinosaal zurück und haben Fragen aus dem Publikum beantwortet. Das war das erste mal, dass ich im Kino den tatsächlichen Hauptdarstellers des Films erleben durfte. War schon wirklich interessant und ein schönes Erlebnis. Nach der Fragerunde mussten sie dann auch gleich wieder los, es stand an dem Abend noch ein weiterer Termin in Würzburg auf dem Plan.

Wart ihr schon mal auf einer Kinotour?
Ich wollte dieses Jahr eigentlich auch zu der Pastewka Kinotour nach Köln, das wär bestimmt sehr lustig geworden. Leider hat es aber nicht geklappt.