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Samstag, den 08.02. war Matthias Schweighöfer samt Sidekick Friedrich Mücke zu Gast im Kinopolis in Gießen. Anlass des Besuches war die Kinotour zu seinem aktuellen Film „Vaterfreuden“. 98% Frauenquote, kreischende Mädels, Security, die das Absperrgitter festhalten musste…also alles wie immer. Ein typischer Nachmittag mit Herrn Schweighöfer.
Schön war’s. Vor allem, als wir dann endlich im Kinosaal drin waren. Davor lief’s eher weniger geschmeidig.

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War schon ziemlich „krass“ die Veranstaltung, wie es auf der Vaterfreuden-Facebook Seite für einen der anderen Termine genannt wurde. Vor allem krass anstrengend. Wir haben insgesamt bestimmt eine Stunde angestanden, bis Herr Schweighöfer dann tatsächlich kam und wir hatten einfach echt wirklich Glück, dass wir relativ früh da waren und dementsprechend weit vorne standen. Nicht wenige von den Mädels weiter hinten sind komplett leer ausgegangen. Die Organisation war, um es mal einfach und nett auszudrücken, nicht ausreichend durchdacht. Es ist doch klar, dass bei solch einem Gedränge nix mehr geht. Wer vorne steht, steht vorne, wer hinten steht, bleibt hinten. Es sind dann immer die gleichen Leute im Endeffekt, an denen die Schauspieler vorbei gelaufen sind. Wer viel Glück und noch mehr Nerven und Durchsetzungsvermögen hatte, konnte sich vielleicht nach vorne boxen, aber im Grunde war da eher Stillstand. Man konnte sich ja auch nicht wirklich bewegen. Spaß sieht anders aus. Vielleicht sollte man die Leute in Gruppen an die Absperrung lassen. Haben alle ein Foto, dann direkt weiter in den Kinosaal und dann die nächsten. Klar, ist zeitaufwendig aber so wie es am Samstag lief, unterläuft es irgendwie den Sinn einer Autogrammstunde. Und wenn nicht alle so in Eile wären weil noch drölfzig andere Termine am selben Tag in den Kalender geknallt wurden (die Woche hat 7 Tage, warum muss so viel an einem Tag abgearbeitet werden??), könnte man das mit der Gruppenarbeit vielleicht umsetzen?

Aber irgendwann saßen wir dann doch im Kinosaal und haben wieder Luft bekommen. Matthias kam dann rein, war trotz seiner Beinschiene gut drauf (Miniskus-Problem?) und blödelte ein wenig herum. Wie auch das letzte Mal bereits, hat er seinen Charme spielen lassen. Mutigerweise haben einige Mädels aus dem Publikum ihrer Enttäuschung ohne Foto ausgegangen zu sein, ein wenig Luft gemacht. Auf nette Art und Weise. Eine wäre am liebsten zu ihm auf die Bühne gesprungen um ihr Foto-Recht einzufordern und eine andere gab ihm beim Verlassen des Kinosaals noch die vielsagenden Worte „Man sieht sich immer zweimal im Leben“ mit auf den Weg. Matthias konterte mit „Wer anderen eine Grube gräbt…“.

Besonders schön für das Gießener Publikum war der Überraschungsanruf bei Til Schweiger, der gebeten wurde, doch mal per Lautsprecher ein „Hallo Gießen“ in die Runde zu werfen. Wer es nicht weiß: Herr Schweiger wuchs in Heuchelheim auf, einem Städtchen bei Gießen. Es war also mehr oder weniger ein Gruß an die alte Heimat 🙂

Auch Friedrich Mücke kam auf die Bühne und erzählte ein bisschen dies, ein bisschen das, bis letztlich die Zeit mal wieder um war und es weiter nach Marburg ging. Nachdem Matthias und Friedrich die Bühne räumten, hatte Ricky Dean Howard seinen großen Auftritt. Er sang und spielte seinen Song von dem Vaterfreuden-Soundtrack. Live. Mit Gitarre. Hatte schon sehr viel schönes.

Und dann, endlich, ich hatte schon nicht mehr damit gerechnet, ging der Film los. Gott sei Dank haben sie sich die Werbung diesmal geschenkt und gleich den Film abgespielt.
Die Story dürfte ja jedem bekannt sein, bzw. kann ja überall nachgelesen werden. Ich fand den Film wenig überraschend und halt einer aus der Riege der typischen Schweighöfer-Schmonzetten. Er scheint wohl seine Rolle gefunden zu haben. Und darin scheint er sich auch wohlzufühlen, denn ist Vaterfreuden nicht der dritte Film innerhalb eines Jahres?? Januar 2013 war ich auf derKinotour von ‚Der Schlussmacher‘ und dazwischen kam ja noch ‚Frau Ella‘, den ich nicht gesehen habe. Und jetzt ‚Vaterfreuden‘. Der Mann scheint nichts anderes zu machen als zu drehen. Und die Filme entsprechend in Kinos und im TV zu promoten. Bei ‚Wetten dass….!?‘ gehört er doch mittlerweile zum Inventar, oder kommt nur mir das so vor?
Ich freu mich natürlich immer, ihn zu sehen, aber irgendwann ist man ein wenig übersättigt und ich hoffe, man wird seiner nicht irgendwann überdrüssig oder er ist irgendwann ausgebrannt, weil einfach alle romantisch-komödiantischen Drehbücher abgearbeitet wurden.

Noch kurz was zum Film: Ich persönlich finde Isabell Polak in der weiblichen Hauptrolle fehlbesetzt. Ich mochte sie schon in der ‚Schillerstraße‘ nicht und für mich ist sie keine Schauspielerin. Zumindest keine, die in solch einen Film gehört. Sie hat für mich einfach so gut wie keinen Ausdruck und konnte ihren Charakter einfach nicht wirklich glaubwürdig rüberbringen.
Da Milan Peschel diesmal nur einen Kurzauftritt als Ei hatte, musste jemand anderes für die Rolle des charmant-sympathischen-Chaots gefunden werden. Augenscheinlich hatte Friedrich Mücke Zeit und Lust. Und er hat’s echt toll gemacht, wie ich finde. Er hat für mich ein wenig den Film gerettet, zusammen natürlich mit seinem Frettchen Karsten. Ehre wem Ehre gebührt, Karsten war bezaubernd.
Auch die kleine Rolle von Tim Sander als Mitarbeiter im Institut für Samenspenden fand ich sehr gelungen und lustig.
Alles in allem ein Film für einen netten Abend, aber nichts, was ich mir auf DVD zulegen würde. ‚Der Schlussmacher‘ hat mir da um Längen besser gefallen.